Alopecia areata, auch bekannt als kreisrunder Haarausfall, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Haarfollikel angreift. Das führt zu plötzlichem, meist lokalisiertem Haarausfall in Form von runden, kahlen Stellen.
Die Erkrankung kann Menschen jeden Alters treffen und bringt oft erhebliche psychische Belastungen mit sich. In diesem Artikel erfährst du, was Alopecia areata ist, welche Ursachen sie haben kann, wie sie sich von anderen Alopezien unterscheidet und welche Behandlungen bei Alopecia areata derzeit verfügbar sind.
Alopecia areata ist eine nicht vernarbende Form des Haarausfalls, die typischerweise durch das Auftreten runder, kahler Stellen auf der Kopfhaut oder anderen behaarten Körperstellen gekennzeichnet ist. Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunreaktion, die den Haarwuchs unterbricht.
Die Erkrankung kann in verschiedenen Formen auftreten:
Alopecia areata totalis: vollständiger Haarausfall der Kopfhaut.
Alopecia areata universalis: Verlust aller Körperhaare, einschließlich Wimpern und Augenbrauen.
Alopecia areata bei Kindern: tritt oft plötzlich auf und kann wiederkehren oder fortschreiten.
Der Verlauf ist individuell unterschiedlich – manche Betroffene erleben nur eine einzelne Episode, bei anderen tritt Alopecia areata chronisch oder in Schüben auf.
Die Ursachen von Alopecia areata sind komplex und nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass genetische Veranlagung eine Rolle spielt, insbesondere wenn in der Familie andere Autoimmunerkrankungen vorkommen.
Mögliche Auslöser sind:
Autoimmunreaktionen: Das Immunsystem greift irrtümlich Haarfollikel an.
Stress: Sowohl psychischer als auch physischer Stress kann Alopecia areata auslösen oder verschlimmern.
Hormonelle Schwankungen: Besonders bei Frauen mit Alopecia areata können hormonelle Veränderungen ein Faktor sein.
Infektionen oder Umweltfaktoren: Diese können das Immunsystem zusätzlich belasten.
Obwohl Alopecia areata nicht ansteckend oder lebensbedrohlich ist, ist sie für viele Betroffene emotional belastend.
Der Begriff Alopecia ist allgemein und beschreibt jede Form von Haarausfall, egal ob durch genetische Veranlagung, Hormone, Medikamente oder Autoimmunreaktionen verursacht. Alopecia areata ist eine spezifische Form – nämlich der kreisrunde Haarausfall – bei der das Immunsystem aktiv Haarfollikel angreift.
Im französischsprachigen Raum wird Alopecia areata oft als Pelade bezeichnet. Im Deutschen ist kreisrunder Haarausfall der gebräuchlichste Begriff. Es ist wichtig, diese Begriffe korrekt einzuordnen, da sie unterschiedliche medizinische Zustände beschreiben können.
Die Behandlung von Alopecia areata hängt vom Ausmaß und Verlauf der Erkrankung ab. Es gibt keine universelle Heilung, aber verschiedene Therapieansätze können den Haarausfall stoppen oder das Haarwachstum anregen:
Kortikosteroide: Entzündungshemmende Cremes, Schäume oder Injektionen, die lokal auf die betroffenen Stellen angewendet werden.
Minoxidil: Ein Wirkstoff, der ursprünglich gegen Bluthochdruck eingesetzt wurde und das Haarwachstum anregen kann.
Topische Immuntherapie: Stimuliert eine kontrollierte Immunreaktion, um das Wachstum neuer Haare zu fördern.
JAK-Inhibitoren: Moderne Medikamente, die Immunprozesse regulieren und vielversprechende Ergebnisse bei schwerer Alopecia areata zeigen.
PRP-Therapie (Plättchenreiches Plasma): Eigenblutbehandlung, die die Zellregeneration im Haarfollikel unterstützen kann.
In vielen Fällen ist eine Kombination dieser Therapien sinnvoll. Eine frühzeitige Diagnose durch einen spezialisierten Dermatologen ist entscheidend, um individuelle Behandlungspläne zu erstellen und psychische Belastungen zu reduzieren.